Aktuelle Veranstaltungen

Hier sammeln wir aktuelle Veranstaltungen zum Pogrom in Lichtenhagen und verwandten Themen. Der Fokus liegt auf Veranstaltungen in Rostock und Umgebung.

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Donnerstag, 21. August 2025

Erfurt im August 1975 – Das vergessene Pogrom?

19:30 Uhr, Peter-Weiss-Haus (Möckelsaal) Rostock

Ein rassistischer Mob, tagelange Angriffe und Betroffene, die sich erst selbst verteidigen und später Deutschland verlassen müssen. Eine solche Situation gab es nicht erst im August 1992 am Sonnenblumenhaus, sondern bereits zwei Jahrzehnte zuvor in Erfurt. Algerische Arbeitsmigranten wurden vom 10. bis 13. August 1975 von hunderten Gewalttätern angegriffen und durch die Stadt gehetzt. Die algerischen Arbeiter organisierten sich und protestierten gegen die rassistische Gewalt, aber auch gegen ihre Benachteiligung in der DDR. Heute werden die Angriffe auch als ein „vergessenes Pogrom“ bezeichnet. Aber hat die deutsche Gesellschaft ein rassistisches Pogrom einfach vergessen? Und wie erinnern die Betroffenen die Angriffe und das Leben in der DDR heute?

Der Eintritt ist kostenlos. Mehr Infos hier

25. August – 04. September 2025

Ausstellung „Lebenswege  – Vietnamesische Rostocker*innen erzählen“

werktags 8:00-19:00 Uhr, Rathaus, Neuer Markt 1a, 18055 Rostock

Die rassistischen Übergriffe, die nicht nur Menschen mit vietnamesischem Hintergrund Anfang der neunziger Jahre massiv erfuhren, gipfelten in diesen Tagen im August 1992 in massiver Gewalt. Trotz der traumatisierenden Erlebnisse blieben viele Vietnames*innen fest entschlossen, in Deutschland zu bleiben und für sich und ihre Kinder ein besseres Leben aufzubauen. Mehr noch  – sie gründeten den Verein Diên Hông – Gemeinsam unter einem Dach e.V., um ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und aktiv auf die Mehrheitsbevölkerung zuzugehen.

Um die Erinnerungen von ehemaligen Vertragsarbeiter*innen sichtbar zu machen, entstand das Konzept der Ausstellung. Dabei wollten wir ein breiteres Spektrum an Erfahrungen – vor allem auch aus der Zeit vor 1992 – abbilden. So initiierte der Verein in den Jahren 2013 und 2014 eine Reihe von Gesprächskreisen mit ehemaligen Vertragsarbeitnehmer*innen sowie ihren Familien, führte Interviews und sammelte zusätzliches Material. Mehr Infos hier …

Vor 33 Jahren, am 24. August 1992, warf eine wütende Meute Steine und Molotow-Cocktails gegen das damalige Wohnheim der vietnamesischen Vertragsarbeiter*innen. Diese Nacht hallt bis heute nach. Was bedeutet sie für die Beteiligten heute? Dieser Frage widmet sich die NDR-Dokumentation „Der Anschlag in Rostock-Lichtenhagen“ des Talkformats „Die Narbe“.

Die Kurzfilmdokumentation „Aus der Ferne“ von Hoang Quynh Nguyen und Benjamin Hujawa ist Ergebnis eines Bildungsprojekts über vietnamesisches Leben in Deutschland – von der Vertragsarbeit in der DDR über die Nachwendejahre bis heute. Die in Deutschland geborene Anna hat ein distanziertes Verhältnis zu ihrem Vater Hung und dessen Geburtsland Vietnam. Als sie durch eine Dokumentation herausfindet, dass er 1992 von rassistisch motivierten Anschlägen in Rostock betroffen war, sieht sie sich plötzlich mit Hungs Kultur und Geschichte konfrontiert. Wir freuen uns auf das Gespräch mit den beiden Filmschaffenden Hoang Quynh Nguyen und Benjamin Hujawa im Anschluss an die Filme.

Eintritt: 8,- / 6,- / 5,- EUR (für Studierende gilt das Kulturticket) / Mehr Infos hier…

Donnerstag, 28. August 2025

Öffentlicher Stadtrundgang zu den Perspektiven Betroffener Romn*ja auf das Pogrom von 1992

16:30 – 18:30 Uhr, Freigarten, Peter-Weiss-Haus, Doberaner Straße 21, 18057 Rostock

Anmeldung erwünscht unter: lichtenhagenarchiv@soziale-bildung.org

Veranstaltet von: Dokumentationszentrum „Lichtenhagen im Gedächtnis“ (Soziale Bildung e.V.)

Mittwoch, 3. September 2025

Vietdeutsches Leben sichtbar machen – aktuelle Projekte und Ideen

19-20:30, Rathaus, Neuer Markt 1a, 18055 Rostock

Menschen mit vietnamesischen Wurzeln, die schon lange Zeit oder auch erst seit kurzem in Deutschland leben und arbeiten, bleiben oft unsichtbar. Ihre Stimmen sind selten laut und werden wenig gehört. Auch in Fernsehen, Podcast und Kino werden vietdeutsche Menschen nach und nach sichtbarer. Entscheidend dabei ist der Wunsch von Vietdeutschen der zweiten Generation, die eigenen und die Erfahrungen ihrer Eltern erlebbar zu machen, ob in Filmen, Büchern oder Podcasts.

Einen Blick auf aktuelle Vorhaben wirft unsere Informationsveranstaltung. Sie soll Menschen dafür sensibilisieren, wie wichtig es sein kann, sich in Film- und Ausstellungsprojekte einzubringen, und dass der Schritt vor die Kamera zwar ungewohnt ist, aber viel bewegen kann. Wir möchten an diesem Abend Filmschaffende mit der Vietnamesischen Community Rostocks zusammenbringen, um sich über gesellschaftliche und politische Anliegen auszutauschen und einen gemeinsamen kreativen Prozess anzustoßen. Mehr Infos hier…

Dienstag, 09. September 2025

Viele Erinnerungen – eine Geschichte? Das Pogrom von Lichtenhagen zwischen Wahrnehmung und Wahrheit

18-19:30 Uhr, Bei der Marienkirche 2, 18055 Rostock

Erinnerung und Gedenken hatten in über 30 Jahren unterschiedlichen Stellenwert und Charakter. Die betroffenen Rostocker*innen mit vietnamesischem Hintergrund gehen sehr verschieden mit ihren Erlebnissen um, vom Schweigen bis hin zu engagierter Aufklärungsarbeit. Berichte der damals angegriffenen Asylsuchenden wurden erst in den letzten Jahren Teil der Aufarbeitung und Gedenkkultur.

Über die Rolle der Erinnerung wollen wir uns an diesem Abend austauschen. Dr. Wolfgang Richter, der als damaliger Ausländerbeauftragter vom 22. bis zum 24. August 1992 vor Ort und mit im brennenden Sonnenblumenhaus eingeschlossen war, teilt seine Standpunkte zu diesem Thema. Ebenso werden Vertreter*innen aus der vietdeutschen Community, die nicht nur in den 90er Jahren und nicht nur in Rostock-Lichtenhagen von Rassismus betroffen waren, ihre Sicht schildern. Mehr Infos hier…

Freitag, 19. September 2025

Film & Gespräch „Die Möllner Briefe“

19 Uhr, LiWu, Friedrichstraße 23, 18057 Rostock

Im November 1992 wird das Leben von İbrahim Arslan und seiner Familie durch rassistische Brandanschläge in Mölln auf grausame Weise zerstört. İbrahim, damals sieben Jahre alt, überlebt die Katastrophe, verliert jedoch seine Schwester, seine Cousine und seine Großmutter. Die Tragödie hinterlässt tiefe Wunden, die die Familie bis heute begleiten. Jahre später tauchen Hunderte von Solidaritätsschreiben auf, die unmittelbar nach dem Anschlag an die Stadt geschickt wurden, aber über Jahrzehnte unbeachtet blieben. İbrahim begibt sich auf eine bewegende Erinnerungsreise, während er mit drei Menschen zusammentrifft, die damals Briefe geschrieben haben. Diese Begegnungen eröffnen einen intensiven Austausch über Verlust, Solidarität und die Frage, wie Gesellschaft mit Gewalt und Diskriminierung umgeht.

Anschließendes Filmgespräch mit der Regisseurin des Films Martina Priessner und dem Protagonisten İbrahim Arslan. Die Moderation obliegt Mekonnen Mesghena, Leiter des Referats „Migration & Diversity“ bei der Heinrich-Böll-Stiftung.

Eintritt: 8,- / 6,-  // Mehr Infos hier…

Samstag, 20. September 2025

»Nước Đức. Vietnamesisch-Deutsche Migrationsgeschichte(n)«

ab 10 Uhr, Volkstheater, Doberaner Straße 135, 18057 Rostock

Das Dynamic Memory Lab Nước Đức nimmt die vietnamesisch-deutsche Migrationsgeschichte in den Blick und geht der Frage nach, wie Geschichte erinnert und erzählt – oder auch verdrängt und verschwiegen wird.

Im Fokus der Ausstellung stehen Erinnerungen und Erfahrungen der vietdeutschen Community, die sich über mehrere Jahrzehnte zwischen Flucht und Vertragsarbeit, zwischen Nord- und Südvietnam und Ost- und Westdeutschland, zwischen Gewaltgeschichte und Selbstermächtigung bewegen und überkreuzen.

Mit Workshops, Vernetzungstreffen und Paneldiskussion… Mehr Infos hier…

Dienstag, 23. September 2025

Gesprächskreis Leben im Wandel – damals, heute und was bleibt

15:00 Uhr, Kolping SBZ, Eutiner Straße 20, Rostock

Die vier Jahrzehnte der deutschen Teilung sind in unserer Gesellschaft immer noch präsent, ob in Berichterstattungen oder in Gesprächen, wenn von alten und neuen Bundesländern oder West- und Ostdeutschen die Rede ist. Das wirft die Frage auf, inwiefern die Wiedervereinigung tatsächlich vollzogen ist. Unerfüllte Hoffnungen, politische Versäumnisse und das Gefühl der Entwertung der eigenen Biografie erschwerten das Zusammenwachsen. Dies ist bis heute zu spüren.

In einem intergenerativen Austausch wollen wir uns den vielfältigen Erfahrungen aus der Transformationszeit und den 90er Jahren zuwenden und darauf blicken, was sich in dreieinhalb Jahrzenten verändert hat. In dem Gesprächskreis wollen wir uns Fragen widmen wie:

  • Was waren damals unsere Erwartungen, Hoffnungen und Ängste?
  • Welche positiven Wendungen und Enttäuschungen haben wir infolge der Wende erlebt?
  • Wie geht es uns heute und welche Hoffnungen und Ängste bewegen uns gerade?

Der Eintritt ist kostenlos. Mehr Infos hier

Vergangene Veranstaltungen

Freitag, 13. Juni 2025

Doing Memory „… als was waren Sie dort?“ Rostock-Lichtenhagen als Schauplatz jüdischer Selbstermächtigung

18 Uhr, Krupp-Kollegg, Martin-Luther-Straße 14, 17489 Greifswald

Erinnerung ist nicht einfach da, sie wird aktiv hergestellt. Auch und gerade das, was nicht erinnert werden soll, macht die in einer Gesellschaft jeweils herrschenden Akzeptabilitätsbedingungen sichtbar. Am Beispiel von Akten des ‚Doing Memory‘ an das rassistische Pogrom in Rostock-Lichtenhagen im August 1992 zeigt der Literatur- und Kulturwissenschaftler Matthias Lorenz, wie sich die Erinnerungskultur an rechte Gewalt über die Jahrzehnte verändert hat. Im Fokus stehen dabei zeitgenössische Solidarisierungen jüdischer Akteure, deren Bezugnahme auf die antisemitischen Pogrome der NS-Zeit von der wiedervereinigten Mehrheitsgesellschaft als Störung wahrgenommen wurden. In den Versuchen der Rostocker Stadtgesellschaft zur Entstörung dieser Interventionen wird nachvollziehbar, welche Narrative sich schließlich durchgesetzt haben – und um welchen Preis.
Im Anschluss an den Vortrag diskutiert Comic-Forscherin und Krupp-Fellow Gudrun Heidemann mit den Alumni Matthias Lorenz, der Literaturwissenschaftlerin Hannah von Sass sowie dem Rechtsphilosophen Benno Zabel über Fragen der Ethik und Performanz des Erinnerns an rechte Gewalt sowie über literarisch-theatrale Aufarbeitungen. Mehr Infos hier…

Mittwoch, 2. Juni 2025

Kurzfilmabend im li.wu.

Liwu, Friedrichstraße 23, 18057 Rostock

Der erste Film „Zuhause ist dort, wo die Sternfrüchte sauer sind“ dokumentiert die ganz persönlichen Erfahrungen des Regisseurs Huy Nguyen. Er ist Sohn vietnamesischer Vertragsarbeiter und stellt sich Fragen nach Identität, nach dem komplizierten Verhältnis zu seinen Eltern und nach der gemeinsamen Geschichte in dieser teilweise entfremdeten Familie. Den Antworten kommt er näher, als er den Ort, den seine Eltern Zuhause nennen, und seine Großeltern besucht. In seinem Kurzfilm stellt er die Perspektive der Generation „null“ in den Mittelpunkt, also der Generation, die ihre Kinder als Vertragsarbeiter*innen nach Deutschland schickten.

Vor allem nach der Wende, in den 90er Jahren, sahen sich Zugwanderte rassistischen Übergriffen ausgesetzt. Vietnamesische Vertragsarbeiter*innen, die nach dem Ende der DDR nicht nach Vietnam zurückkehrten, waren unter den Betroffenen. In der Folge „Ich bleibe“ aus der Reihe „Baseballschlägerjahre“ werden die Geschehnisse aus jener Zeit und die Wirkung auf die Betroffenen anhand der Geschichte von Nguyen Dinh Khoi erlebbar. Er lebt noch heute in Rostock und blickt in der Dokumentation auf die damalige Zeit in Ostdeutschland und der Hansestadt zurück. Mehr Infos hier…

Mittwoch, 27. März 2025

Book Presentation & Film Screening: „We Escaped on Our Own“ – Izabela Tiberiade on Memory and Reckoning

7 pm, Forum for Education Against Antigypsyism | Documentation and Cultural Center of German Sinti and Roma, Berlin


Izabela Tiberiade is a human rights educator and a member of the Roma Genocide Remembrance Initiative. She researches Romani migration in Europe and the USA and has spent years working on projects related to genocide recognition, human rights education, antigypsyism, and commemoration.

In July 2022, she conducted a series of interviews with survivors and witnesses of the 1992 Rostock-Lichtenhagen pogrom—including four Rom:nja who, at the time, were asylum seekers housed in the Sonnenblumenhaus: Leonora Dumitro, Mariou Dumitro, Romeo Tiberiade, and Ioana Miclescu. These testimonies shed light on their journey to Germany, their experiences of racist violence, and their lives in the decades that followed. Tiberiade’s own parents were among those affected by the attacks.

During the event, she will discuss the interview process, share insights into the collected testimonies, and reflect on the importance of preserving these voices for future generations. More information here…

Mittwoch, 30. April 2025

„Rostock-Lichtenhagen: Zäsur, Symbol, Erinnerungsort“

16 Uhr, Kapitalsaal des Klosters zum Heiligen Kreuz, Kulturhistorisches Museum Rostock


Der Verein für Rostocker Geschichte lädt am 30. April zu einem Vortrag über das Pogrom in Rostock-Lichtenhagen 1992 in das Kulturhistorische Museum.
Die Veranstaltung beginnt um 16:00 Uhr im Kapitalsaal des Klosters zum Heiligen Kreuz, Eintritt ist frei.

Der Vortrag von Prof. Oliver Plessow und Dr. Martin Buchsteiner unter dem Titel „Rostock-Lichtenhagen – Zäsur, Symbol, Erinnerungsort“ fragt nach den Akteuren und Formen des Gedenkens an das Pogrom im August 1992.

Mittwoch, 26. März 2025

Lesung und Gespräch im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus: „Wir holen uns die Sonnenblume jetzt zurück!“

18:00 Uhr, Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin (Alter Garten 2, 19055 Schwerin)


Dass viele Betroffene des Pogroms von Lichtenhagen Rom:nja waren, ist vielen unbekannt. Erst in den letzten Jahren hat die hartnäckige Arbeit vieler Einzelpersonen und des Rostocker Vereins Soziale Bildung es möglich gemacht, Augenzeug:innen von damals zu interviewen. Im Januar 2025 erscheint das Buch Wir entkamen auf eigene Faust, das diese Stimmen erstmals hörbar macht und aus dem Schauspieler:innen des Mecklenburgischen Staatstheaters lesen. Im Anschluss findet ein Podiumsgespräch statt. Gäste sind Izabela Tiberiade (Asociația Centrul de Cultură al Romilor Dolj, Rumänien), Johann Henningsen (Soziale Bildung e. V.), Jana Michael (Landesintegrationsbeauftragte Mecklenburg-Vorpommern). Grußwort: Birgit Hesse (Landtagspräsidentin Mecklenburg-Vorpommern), Jochen Schmidt (Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern). Mehr Infos hier…

Dienstag, 18. März 2025

Buchpräsentation: „Wir entkamen auf eigene Faust“. Zeitzeug*innenberichte rumänischer Rom*nja vom Pogrom in Rostock-Lichtenhagen 1992

18.30 Uhr, Universität Rostock, Ulmenstr. 69 (Haus 1, Raum 022), 18057 Rostock

In der neuen Publikation „Wir entkamen auf eigene Faust“ werden erstmals Berichte von Zeitzeug*innen aus Rom*nja-Communitys im Süden Rumäniens veröffentlicht, die als Asylsuchende die rassistische Gewalt in Lichtenhagen erleben mussten. Sie erzählen von der Migration nach Deutschland, der Selbstrettung aus dem brennenden Sonnenblumenhaus und ihren Forderungen für die Gegenwart.

Mit einer Einführung von Dr. Gudrun Heinrich (Universität Rostock) und einer Vorstellung des Buchs durch Stefanie Oster und Johann Henningsen (Dokumentationszentrum „Lichtenhagen im Gedächtnis“). Der Eintritt ist frei. Mehr Infos hier…

20. Februar – 20 März

Ausstellung zu Mehmet Turgut und den rechtsterroristischen Morden des NSU

Zukunftsladen Toitenwinkel, Joliot-Curie-Allee 48, Rostock

Am 25. Februar 2004 wurde Mehmet Turgut vom „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) aus rassistischen Motiven in Rostock-Toitenwinkel ermordet.
„Weißt du, wer Mehmet Turgut war?“ Diese Fragen stellen aktivistische Gruppen seit vielen Jahren zum Todestag von Mehmet Turgut.
Anhand dieser Ausstellung laden wir Sie und Euch ein, sich anhand von 8 Infotafeln in 5 Sprachen, mit der Biografie von Mehmet Turgut, dem NSU-Komplex und der Erinnerung in Rostock auseinanderzusetzen. Weiterhin lädt die Ausstellung zum Diskutieren und der Zukunftsladen zum Verweilen ein.

Samstag, 15. Februar 2025

Vortrag: Tag X in Mecklenburg-Vorpommern – Zum Stand der Aufklärung des Nordkreuz-Netzwerkes

19 Uhr, Peter-Weiss-Haus (Kartenraum), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock

Feindeslisten, Leichensäcke und zigtausende Schuss Munition – so hatte sich unter dem Namen „Nordkreuz“ eine Gruppe in Mecklenburg-Vorpommern auf den Zusammenbruch des deutschen Staates vorbereitet. Nach dem möglicherweise auch selbst herbeigeführten „Tag X“ sollten gemeinsam politische Gegner:innen von den Feindeslisten ermordet werden. Teil der Gruppe waren Politiker von AfD und FDP, Polizisten und Soldaten. Erst eine Recherche der taz brachte die Gruppe 2017 erstmals in die Öffentlichkeit.

Trotz zahlreicher Straf- und Disziplinarverfahren sind viele Fragen zu dem rechtsextremen Netzwerk ungeklärt. Seit 2024 beschäftigt sich auch der 2. NSU-Untersuchungsausschuss des Schweriner Landtags mit Nordkreuz. Aber: was haben die Prepper von Nordkreuz mit dem rechten Terror des NSU zu tun? Und was kann ein Landtag zur Aufklärung von rechten Netzwerken in den Sicherheitsbehörden beitragen? Mit Caro Keller von NSU-Watch, die den Untersuchungsausschuss seit vielen Jahren begleitet, wollen wir über diese Fragen und den Stand der Aufklärung sprechen. Mehr Infos hier…

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