Bildungsangebote

Für die Buchung der pädagogischen Angebote fallen keine Kosten an. Eine Durchführung ist in ganz Deutschland möglich. Länge und Inhalte der Angebote können individuell auf die Gruppe, ihr Vorwissen und ihre Interessen abgestimmt werden.

Neben den hier aufgeführten Angeboten entwickeln wir gerne weitere pädagogische Konzepte, die sich an ihrer Gruppe, ihren Interessen und Bedarfen orientieren.

Haben Sie Fragen oder möchten Sie ein Angebot buchen? Kontaktieren Sie uns gern.

Projekttag „Lichtenhagen im Gedächtnis“

Alter: ab 9. Klasse

Dauer: mindestens 4h

Gruppengröße: 10-30 Teilnehmende

Inhalt: Im August 1992 kam es im Stadtteil Lichtenhagen zu den bis dahin massivsten rassistischen Ausschreitungen der deutschen Nachkriegsgeschichte. Der Projekttag widmet sich diesem Kapitel der Rostocker Stadtgeschichte und geht den Fragen nach, wie es zum Pogrom kommen konnte und welche Auswirkungen das Ereignis bis heute hat.

Die Teilnehmenden lernen die gesellschaftliche Situation Anfang der 1990er Jahre in Ostdeutschland kennen und diskutieren die Auswirkungen der historischen Ereignisse der (Nach)-Wendezeit auf das Leben verschiedener damals in Rostock wohnender Menschen. Sie rekonstruieren die rassistische Gewalteskalation multiperspektivisch und beschäftigen sich mit dem Verhalten wie Motiven der verschiedenen Akteur*innen (u.a. Anwohner*innen, Polizei, staatliche Institutionen, Zivilgesellschaft, Angegriffene). Sie analysieren, welche Handlungsspielräume die jeweiligen Gruppen hatten und wie sie diese nutzten. Die Teilnehmenden lernen die Auswirkungen und Folgen des Pogroms, insbesondere für die damals angegriffenen Menschen, kennen und setzen sich mit den nachträglichen Deutungen des Geschehens auseinander. Sie befassen sich mit der Frage, wie ein angemessener, gesellschaftlicher Umgang mit diesem Kapitel der Rostocker Stadtgeschichte aussehen könnte und welche Rolle sie selbst dabei einnehmen wollen.

Die Methoden zielen zum einen darauf, das historische Ereignis zu rekonstruieren, zum anderen sollen die Teilnehmenden befähigt werden, eine begründete Haltung zum Geschehen zu entwickeln. Sie reflektieren kritisch, welche Konsequenzen sich vor dem Hintergrund des historischen Ereignisses für ihr eigenes Handeln und Verhalten in der Gegenwart ziehen lassen.

Stadtrundgang „Lichtenhagen im Gedächtnis“

Alter: ab 9. Klasse

Dauer: mindestens 2h

Gruppengröße: 10-30 Teilnehmende

Inhalt: An das rassistische Pogrom in Rostock-Lichtenhagen erinnert seit 2016 das Denkmal „Gestern Heute Morgen“ der Künstlergruppe Schaum. Der Stadtrundgang begibt sich entlang der sechs Stelen des Denkmals, die an verschiedenen historischen und symbolischen Orten der Hansestadt stehen, auf Spurensuche.

Anhand der Stelen setzen wir uns mit den Perspektiven und dem Handeln der historischen Akteur*innen auseinander; diskutieren, wie es zum Pogrom kommen konnte und welche Folgen und Auswirkungen das Ereignis bis heute hat. Wir beschäftigen uns mit der gegenwärtigen Erinnerungskultur und kommen darüber ins Gespräch, wie ein angemessener gesellschaftlicher Umgang mit dem Ereignis aussehen sollte.

Der Stadtrundgang ist interaktiv gestaltet und bezieht historische Originaldokumente ein.

Projekttag „In Gedenken an Mehmet Turgut“

Alter: ab 9. Klasse

Dauer: mindestens 4h

Gruppengröße: 10-30 Teilnehmende

Inhalt: Am 25. Februar 2004 wurde Mehmet Turgut in Rostock-Toitenwinkel von dem rechtsterroristischen Netzwerk „NSU“ ermordet. Seit 2014 erinnert ein Denkmal am Tatort im Neudierkower Weg an den Mord. Um die Aufklärung des Mordes in Rostock und das lokale Gedenken gab es in den vergangenen Jahren viele Konflikte. Trotz eines parlamentarischen Untersuchungsausschuss sind bis heute viele Fragen ungeklärt und zentrale Forderungen der Familie Turgut nicht erfüllt.

Anlässlich des 20. Todestags von Mehmet Turgut bieten wir ab dem Februar 2024 Projekttage für Schüler*innen an. Die Teilnehmenden lernen die Person Mehmet Turgut kennen und erhalten grundlegendes Wissen zum NSU-Komplex. So werden sie dazu befähigt, das Gedenken zum 20. Todestag einzuordnen und eine begründete Haltung zu entwickeln.