Aktuelle Veranstaltungen

Hier sammeln wir aktuelle Veranstaltungen zum Pogrom in Lichtenhagen und verwandten Themen. Der Fokus liegt auf Veranstaltungen in Rostock und Umgebung.

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Dritte gemeinsamen Gedenkstättentagung von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein: Wie erinnern?

14.06. – 15.06. in Rostock

Gedenkstätten und Erinnerungsorte zur Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur und der SED-Herrschaft stehen vor permanenten Herausforderungen: Was bedeutet der Umgang mit Geschichte für die Gegenwart? Welche „Lehren“ sollen aus den mehrfachen Diktaturerfahrungen gezogen werden? Sind Kontinuitäten von Ideologien und Ausgrenzungen aktuell zu beobachten? Und was folgt daraus für die historisch-politische Bildungsarbeit?

Die 3. Gemeinsame Gedenkstättentagung greift diese Perspektiven auf und setzt sich mit der Entwicklung im vereinigten Deutschland auseinander. Ein zentraler Aspekt der Bedrohung der Demokratie sind dabei die unterschiedlichen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit: Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus fordern auch die Aufmerksamkeit und das Engagement von Gedenkstätten und Erinnerungsorten.

Veranstalter*in: Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern

Sommerlager in Rostock

08.09. – 18.09. in Rostock

Du wirst dich thematisch mit der historischen Kontextualisierung des rassistischen Pogroms, den Perspektiven, Handlungen und Forderungen der Betroffenen sowie der Geschichte von Aufarbeitung, Erinnerung und rassistischen Kontinuitäten befassen. Die Auseinandersetzung findet einerseits in Archivarbeit statt. Dies beinhaltet das Erschließen, Sortieren, Verzeichnen und Nutzbarmachen von Zeitungsartikeln, Flyern, Plakaten etc. Andererseits wirst du dich der Thematik in thematischen und kreativen Workshops nähern. Hierbei wirst du dich sowohl mit der Geschichte des Anschlags als auch den Bezügen zur Gegenwart beschäftigen. Außerdem wirst du mit dem lokalen Mitmachradio in Rostock zusammenarbeiten, um das Erlebte in Form einer Radiosendung oder eines Podcasts auch für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Veranstalter*in: Aktion Sühnezeichen Friedensdienste; Radio Lohro; Dokumentationszentrum „Lichtenhagen im Gedächtnis“

Vergangene Veranstaltungen

Wer gedenken will, soll aufklären! Zum Stand der Aufklärung des NSU in MV

Dienstag, 09.03.2024, 19 Uhr, Schleswig-Holstein Haus, Puschkinstraße 12, Schwerin

Vor 20 Jahren wurde Mehmet Turgut in Rostock vom Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) ermordet. Doch bis heute ist die Aufklärung unabgeschlossen und lückenhaft. Zahlreiche Fragen bleiben offen, insbesondere das Umfeld des NSU und seine Unterstüzer:innen in MV sind nicht ausreichend ausgeleuchtet.

Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss des Schweriner Landtags zum NSU-Komplex und rechtem Terror in MV wird sich Anfang April voraussichtlich zum letzten mit dem Thema NSU beschäftigen.  Die unvollständige Aufklärung reiht sich ein in die Kontinuität der rassistischen Gewalt in staatlichen Institutionen.

Wir wollen ein Zwischenfazit ziehen, schauen was Gedenkarbeit und Erinnerungskultur mit Gegenwart zu tun hat und wie es weiter gehen kann. Dazu wollen wir nach einem Impulsvortrag von Caro Keller (NSU-Watch) ins Gespräch kommen.

Veranstalter*in: Pro Bleiberecht MV

Buchvorstellung: Stärkere Strahlkraft – Wahrheit und Lüge in den polizeilichen Ermittlungen im NSU-Komplex

Donnerstag, 29.02.2023, 19 Uhr, Peter-Weiss-Haus

Auch wenn der NSU-Komplex heute in der öffentlichen Wahrnehmung nur noch eine untergeordnete Rolle spielt, gibt es bis heute offene Fragen. Sie führen uns schnell in ein Labyrinth, in dem immer wieder Verbindungen zwischen dem Sicherheitsapparat und der Neonaziszene aufscheinen, die sich dann aber als scheinbar zufällig vor unseren Augen wieder auflösen. Markus Mohr und Daniel Roth legen mit ihrem Buch ‚Stärkere Strahlkraft – Wahrheit und Lüge der polizeilichen Ermittlungen im NS-Komplex 2000-2011‘ eine umfangreiche Recherche und Analyse vor, die eine Konstante im NSU-Komplex in den Fokus nimmt: die zahlreichen Spuren, die die Polizei in ihrer Ermittlung zu der Mordserie auch zu Nazis führten, wurden praktisch immer unter Verschluss gehalten. Sie mussten von den Betroffenen und ihren Anwälten, von linken Aktivist:innen oder Journalist:innen in mühseliger Kleinarbeit ausgegraben und präsentiert werden. Nazibezüge wurden zum Teil umständlich verschleiert. In ihrem Buch „Stärkere Strahlkraft – Wahrheit und Lüge in den polizeilichen Ermittlungen im NSU-Komplex 2000–2011“ versuchen die Autoren auf Basis ihrer Recherchen darzulegen, welche Motive diesem rassistischen Verhalten der Behörden zu Grunde liegen könnten.

Veranstalter*in: Rosa-Luxemburg-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern; Soziale Bildung e.V.

Gedenkveranstaltung zum 20. Todestag von Mehmet Turgut

Sonntag, 25.02.2023, 14 Uhr, Denkmal im Neudierkower Weg

Zivilgesellschaftliche Initiativen erinnern seit der Selbstenttarnung des NSU im November 2011 mit Gedenkveranstaltungen an Mehmet Turgut. Zum zehnten Todestag von Mehmet Turgut wurde 2014 durch die Stadt Rostock ein Denkmal eingeweiht. Auch in diesem Jahr erinnern die zivilgesellschaftliche Initiativen gemeinsam mit der Hansestadt Rostock und Angehörigen der Familie Turgut.

Veranstalter*in: Gedenkbündnis „Mehmet Turgut“; Hanse- und Universitätsstadt Rostock

Demonstration: In Gedenken an Mehmet Turgut – Antifaschismus & Antirassismus organisieren

Samstag, 24.02.2023, 15 Uhr, Doberaner Platz

Der 20. Todestag von Mehmet Turgut darf und kann nicht allein das andächtige Gedenken sein, das er sich verdient. Viel mehr mischt sich Wut in unsere Trauer.
Auch weil sich Neonazis in MV nach wie vor in rechtsterroristischen Netzwerken organisieren und der deutsche Staat seine rassistische Abschiebepraxis – die schon Mehmet betraf – weiter ausbaut. Auch weil dies vor dem Hintergrund einer erstarkten extrem rechten AfD geschieht.
Dagegen werden wir 20 Jahre nach dem Mord an Mehmet Turgut unsere Stimme erheben und rufen euch auf, sich der Demonstration am Samstag, den 24.02. anzuschließen. Lasst uns alle gemeinsam die Angehörigen in ihren Forderungen nach einer vollständigen Aufklärung des NSU-Komplex und der Umbenennung des Neudierkower Wegs in Mehmet-Turgut-Weg unterstützen!

Veranstalter*in: Gedenkbündnis „Mehmet Turgut“

Podiumsdiskussion: Aufarbeitung des NSU-Komplex in Mecklenburg-Vorpommern

Freitag, 23.02.2024, 18 Uhr, Peter-Weiss-Haus

Nach den gescheiterten polizeilichen Ermittlungen, der Selbstenttarnung des NSU, dem NSU-Prozess und zahlreichen Untersuchungsausschüssen ist es an der Zeit, die Geschichte der Aufarbeitung des Mordes an Mehmet Turgut und der Aktivitäten des NSU in Mecklenburg-Vorpommern selbst in den Blick zu nehmen. Was waren die wichtigsten Etappen und Erkenntnisse der 20jährigen Aufklärungsarbeit? Welche Rolle nahmen die staatlichen Behörden, die Medien und die Zivilgesellschaft bei der Aufklärung ein?  Wo liegen die Hürden für eine vollständige Aufarbeitung und Aufklärung der Verbrechen des NSU? Wie haben die Betroffenen den Umgang mit den Verbrechen und die Aufarbeitung erfahren?

Über diese und weitere Fragen sprechen: Seyhmus Atay-Lichtermann (Rostocker Migrantenrat), Caro Keller (NSU-Watch), Martina Tegtmeier (Vorsitzende des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses „NSU II/ Rechtsextremismus“ in Mecklenburg-Vorpommern), Michael Nötzel (Mitglied des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses „NSU II/ Rechtsextremismus“ in Mecklenburg-Vorpommern)

Veranstalter*in: Hanse- und Universitätsstadt Rostock

Gedenkkundgebung: Say Their Names!

Montag, 19.02.2024, 18 Uhr, Doberaner Platz


Am 19.02.2024 treffen wir uns am Dobi und sagen ihre Namen. In Gedenken an den rassistischen Anschlag in Hanau. „Wir sagen ihre Namen“!
Am 19.02.2020 um 21:58 begann der rechte Terroranschlag in Hanau. 12 Minuten lang dauerte das Massaker, am Ende waren neun unschuldige Menschen ermordet.

Liebe Rostocker:innen,
zum vierten Jahrestag des rassistisch motivierten, rechtsterroristischen Anschlags werden wir am 19.02.2024 als Migrantenrat Rostock in Kooperation mit Bunt statt Braun am Doberaner Platz einen Kranz niederlegen.
An diesem Tag trauern wir um die Opfer, wir werden sie nicht vergessen und ihre Namen laut rufen:
Mercedes Kierpacz, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Kaloyan Velkov, Ferhat Unvar, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin und Hamza Kurtović.

Veranstalter*in: Migro – Migrantenrat Rostock; Bunt statt Braun e.V.

Vortrag: Baselballschlägerjahre am Ostseestrand

Mittwoch, 07.02.2024, 19 Uhr, AJZ Neubrandenburg

Als der Staatssozialismus zusammenbrach erschütterte eine nicht enden wollende Welle der rechten Gewalt die noch junge Bundesrepublik. Vor allem in den ostdeutschen Gebieten verbreiteten Banden von Nazisskins Angst und Schrecken unter denjenigen, die nicht in ihr völkisches Weltbild passten. Auch in Mecklenburg-Vorpommern ließ ein großer Teil der Gesellschaft den alltäglichen Terror gewähren. Mit dem Begriff Baseballschlägerjahre wurden diese lange verdrängten Zustände erzählbar. Dabei zeigten die vielfältigen Berichte von ständigen Angriffen und gelebtem Widerstand vor allem, wie wenig wir über diese Zeit wissen, die unsere Gegenwart so sehr bestimmt.
Im Verlauf der Debatte zeigte sich jedoch auch, dass das Schlagwort Basballschlägerjahre kaum inhaltlich gefüllt ist. Sich mit diesem Umstand auseinanderzusetzen ist nicht zuletzt die Aufgabe einer antifaschistischen Erinnerungsarbeit.
Der Vortrag zeigt an drei Beispielen auf wie sich Neonazistrukturen aus den Überresten der DDR entwickelten, sich zu tagelangen Angriffen zuspitzten und auch Gegenwehr hervorriefen. In einem Ausblick geht es um den Mord an Toni Beustier, der im Jahr 2000 von Neonazis ermordet wurde. Eine gemeinsame Diskussion soll sich auch dem Thema widmen, wie eine aktive Erinnerungsarbeit an diesen Fall aussehen kann.

Archiv mit Veranstaltungen aus 2023