Auch dieses Jahr hat Soziale Bildung e.V. ein umfangreiches Workshopprogramm für die OASE auf dem Fusion-Festival zusammengestellt. Einige der Programmpunkte haben diverse Anknüpfungspunkte zum Pogrom in Rostock-Lichtenhagen, erörtern Fragen zu rechtem Terror, blicken auf die Folgen des Pogrom und setzt sich mit Kontinuität des Rassismus in Deutschland, aber auch den selbstorganisierten Widerstand von Migrant*innen, Jugendlichen und Geflüchteten und vergessenen Kämpfe der 90er Jahren auseinander.
Ihr habt eine Karte für die Fusion und seid auf dem Festival, dann schaut gerne vorbei.
AUSSTELLUNG
Unsere Kämpfe – Migrantischer Widerstand im Hamburg der 1990er Jahre
Die rassistische Gewalt in Deutschland steht auf einer historischen Kontinuität und hat wieder zugenommen. Die Wandzeitung „Migrantischer Widerstand im Hamburg der 1990er Jahre“ dokumentiert auf zwölf großen Tafeln die Kontinuität des Rassismus in Deutschland, aber auch den selbstorganisierten Widerstand von Migrant*innen, Jugendlichen und Geflüchteten und die vergessenen Kämpfe der 90er Jahren. Gürsel Yıldırım, der auch die Wandzeitung/Ausstellung kuratierte, schreibt im Editorial: „In frühen Jahren des wiedervereinigten Deutschlands nahmen rassistische Gewalt und völkische Hetze derart erschreckende Ausmaße an, dass eine neue Stufe selbstorganisierten Widerstands notwendig wurde. Nach der Selbstenttarnung des NSU 2011 und vor allem als Reaktion auf das Massaker in Hanau vom 19. Februar 2020 ist eine neue Generation von antirassistischen Aktivist*innen dabei, sich gegen die vielfältigen Rassismen und den neuen Faschismus der Gegenwart zu formieren. Mit dieser Wandzeitung möchten wir einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass der selbstorganisierte Widerstand gegen die völkische Bewegung noch stärker wird und diese mit anderen emanzipatorischen Bewegungen zu einer gerechten und solidarischen Gesellschaft führt. Die Wandzeitung verstehen wir als einen winzigen Schritt in diese Richtung.“
Die Wandzeitung wurde von dem Hamburger Aktivisten Gürsel Yıldırım kuratiert und stützt sich auf sein umfangreiches Archiv zu migrantischem Widerstand, das er seit Anfang der 1990er Jahre gesammelt hat. Zu sehen sind Fotos sowie Originalflyer und -plakate zu folgenden Themen:
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1154528.migrantischer-widerstand-rastlos-gegen-rassismus.html
Staatlicher „Kampf gegen rechts“? – Sicherheitsbehörden, der NSU und andere militant rechte Netzwerke in M-V
Donnerstag, 29.06.2023 / 14.30 – 16.30 Uhr / Zelt 2
Was bleibt von den politischen Bekenntnissen und Versprechen, dass sich der NSU nicht wiederholen darf? Wie hat sich der Umgang von Polizei und Verfassungsschutz mit rechter Militanz verändert? Im Workshop soll beispielhaft gezeigt werden, warum es „Sicherheitsbehörden“ im Nordosten so häufig nicht gelingt, rechte Bedrohungen zu erfassen und dagegen vorzugehen.
Migrantischer Widerstand – Selbstorganisierte Kämpfe von Geflüchteten in den 1990er Jahren.
Samstag, 01.07.2023 / 14.30 – 16.30 Uhr / Zelt 3
Der Workshop wird anlässlich der Ausstellung „Unsere Kämpfe – Migrantischer Widerstand im Hamburg der 1990er Jahre“, die auf der OASE zu sehen ist, angeboten. Der Hamburger Soziologe und Aktivisten Gürsel Yıldırım, der auch die Ausstellung kuratiert und entwickelt hat, wird auf Basis eines umfangreichen Archivs über selbstorganisierte Kämpfe von Migrant*innen, Jugendlichen und Geflüchteten in den 90er Jahren mit euch ins Gespräch kommen und gemeinsam antirassistische, antifaschistische Widerstandsformen von damals und heute reflektieren. In dem zweiten Workshop, der auf der OASE in den Kontext angeboten werden, liegt der thematische Schwerpunkt auf Protesten von Geflüchteten in den 1990er Jahren für Bleiberecht und gegen Zwangsumverteilung.
Der lange Atem von Rostock Lichtenhagen – 30 Jahre Asylkompromiss, 30 Jahre Rücknahmeabkommen, 30 Jahre Widerstand.
Freitag, 30.06.2023 / 11.00 – 13.00 Uhr / Zelt 2
Das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen hat sich letztes Jahr zum 30. Mal gejährt und somit werden auch die Folgen 30 Jahre alt: die faktische Abschaffung des Rechts auf Asyl im sogenannten „Asylkompromiss“, die Abschiebung der von Gewalt betroffenen Romn*ja durch das „Rücknahmeabkommen“ mit Rumänien sowie der Kampf der ehemaligen vietnamesischen Vertragsarbeiter*innen für ein dauerhaftes Bleiberecht. Im Workshop werfen wir einen Blick auf rassistische Kontinuität von Lichtenhagen bis heute – sowie auf Formen des (migrantischen) Widerstands.
Migrantischer Widerstand – Selbstorganisierte Proteste nach den rassistischen Brandanschlägen von Mölln (1992), Solingen (1993) und Lübeck (1996).
Freitag, 30.06.2023 / 17.00 – 19.00 Uhr / Zelt 3
Der Workshop wird anlässlich der Ausstellung „Unsere Kämpfe – Migrantischer Widerstand im Hamburg der 1990er Jahre“, die auf der OASE zu sehen ist, angeboten. Der Hamburger Soziologe und Aktivist Gürsel Yıldırım, der auch die Ausstellung kuratiert und entwickelt hat, wird auf Basis eines umfangreichen Archivs über selbstorganisierte Kämpfe von Migrant*innen, Jugendlichen und Geflüchteten in den 90er Jahren mit euch ins Gespräch kommen und gemeinsam antirassistische, antifaschistische Widerstandsformen von damals und heute reflektieren. In dem ersten der zwei Workshops, die auf der OASE angeboten werden, liegt der thematische Schwerpunkt auf Proteste nach den rassistischen Brandanschlägen in Mölln (1992), Solingen (1993) und Lübeck (1996)