PolDo: Verfolgungsgeschichte der Sinti*zze und Rom*nja und das Pogrom in Rostock-Lichtenhagen

Anlässlich des 30. Gedenktages an das Pogrom in Rostock-Lichtenhagen wird es eine gemeinsame Online-Veranstaltung mit Éva Ádám vom Amaro Drom e.V. geben. Bei Interesse erhalten sie den Link auf Anfrage unter: lichtenhagenarchiv@soziale-bildung.org.

Rassismus gegen Sinti*zze und Rom*nja war ein Kernbestandteil der Gewaltdynamik in Rostock-Lichtenhagen. Dem Pogrom ging monatelange rassistische Äußerungen von Politiker*innen, offene Ablehnung durch Stadtgesellschaft und stereotype Berichterstattung in den Medien voraus. Die Verfolgung von Sinti*zze und Rom*nja hat eine jahrhundertelange Geschichte, die von Versklavung im Mittelalter bis zum Porajmos, dem Mord an über 500.000 Menschen im Nationalsozialismus, reicht. 

Die Kontinuitäten der staatlichen Ausgrenzung, Ablehnung durch die Mehrheitsgesellschaft und rechten Gewalt wurden auch nach dem Pogrom in Rostock-Lichtenhagen keineswegs gebrochen, sondern bestehen bis heute fort. Trotzdem wird in den Erzählungen des Pogroms in Lichtenhagen die Bedeutung von Rassismus gegen Sinti*zze und Rom*nja oft ausgelassen. Der Vortrag nimmt diese Leerstelle in den Blick, gibt einen Einstieg in die Geschichte der Verfolgung und verortet die rassistischen Angriffe im August 1992 in ihr.   

Die Referentin Éva Ádám wurde in Budapest geboren und lebt seit 2015 in Berlin. In Ungarn studiere sie Soziale Arbeit und Sozialpädagogik und nahm am Roma Englisch Language Program der Central European Universität in Budapest teil. Éva Ádám hat ab 2015 beim Drogennotdienst und Frauen Treff Olga als Sozialarbeiterin, Therapeutin und Sprachmittlerin gearbeitet. Seit 2017 arbeitet Éva Ádám bei Amaro Drom als Pädagogische Leitung und Referentin.